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FEMALE HIDEAWAYS • Wie Frauen die Alpenhotellerie prägen

Von der kleinen Residenz in den Weinbergen Südtirols über das charmante Apartmenthaus in Schladming-Dachstein bis hin zum cozy Boutiquehotel in den Stubaier Alpen – all diese Unterkünfte haben eins gemeinsam: sie werden von Frauen geführt. Und setzen zugleich neue Standards für soziale Verantwortung und Nachhaltigkeit. 

 

FRISCHER WIND IN DER ALPENHOTELLERIE

Von Bayern bis Südtirol, von Frankreich bis Slowenien: In der eindrucksvollen Kulisse der Alpen findet in den letzten Jahren ein stiller Wandel statt. Frauen, die lange Zeit in der Tourismusbranche unterrepräsentiert waren, nehmen nun das Ruder in die Hand und führen einige der exklusivsten Unterkünfte zwischen Berg und Tal. Diese frauengeführten Häuser sind nicht nur ein Hideaway der Gastlichkeit, sondern auch ein starkes Zeichen für die Gleichberechtigung und der Innovation. 

 

Seit jeher sind die Alpen ein Lebensraum mit besonderen geografischen und gesellschaftlichen Herausforderungen: „Die Hotellerie in den Alpen ist eine sehr traditionelle Branche. Es gibt oft Vorurteile und stereotype Erwartungen, die überwunden werden müssen. In einer Region wie den Alpen, wo Traditionen eine große Rolle spielen, kann es manchmal schwierig sein, moderne Führungsansätze und innovative Ideen zu etablieren“, weiß etwa Magdalena Erlacher vom Forsterhof in Algund bei Meran. Herausforderungen, die Mut, Anpassungsfähigkeit und Innovationsgeist erfordern. Alles Eigenschaften, die viele Gastgeberinnen bereits unter Beweis gestellt haben. Sie bringen frischen Wind in die Branche, die bislang häufig von männlichen Führungskräften dominiert wurde, tragen maßgeblich zur Entwicklung des Tourismus in den Alpen bei und setzen neue Standards für Gastfreundschaft und Nachhaltigkeit. 

 

Auch Sylvia Pichler, Hotelierin und Gastgeberin der Holzhackerin in der Urlaubsregion Schladming-Dachstein, kennt die Herausforderungen, mit denen Frauen aufgrund alter Rollenbilder in der Alpenhotellerie oftmals noch zu kämpfen haben. Sie sieht jedoch auch eine positive Entwicklung: „Über die Jahre wurden viele weibliche Hoteliers sichtbarer. Sie sind für mich wichtig als Rollenbilder und Vorbilder – nämlich dafür, eigene Wege zu gehen, ausgetretene Pfade zu verlassen, Hotelkonzepte umzusetzen, die auf die eigenen Bedürfnisse zugeschnitten sind und trotzdem, oder gerade deshalb, für Gäste sehr gut funktionieren.“

 

MIT LEIDENSCHAFT UND EMPATHIE GEFÜHRT

So gelingt es den Unternehmerinnen gekonnt, traditionelle Werte mit modernem Unternehmensgeist zu verbinden. Ihre Hotels sind dabei mehr als nur Unterkünfte. Sie sind von der Leidenschaft und dem Engagement ihrer Gastgeberinnen geprägt und tragen eine ganz besondere Handschrift. Eine, die von Gästen bereits beim Betreten des Hauses zu spüren ist. Und in denen auch die Mitarbeiter·innen gehört und gesehen werden.

 

„Frauen zeichnen sich häufig durch einen höheren Grad an Empathie im Management ihrer Mitarbeiter aus, was sowohl positive – aber natürlich auch negative – Auswirkungen haben kann“, ist Karin Innerhofer, Inhaberin der Pergola Residence in Algund bei Meran, überzeugt. Empathie, ein essentieller Wert in der weiblichen Unternehmensführung, den auch Magdalena Erlacher (Forsterhof, Algund bei Meran) nur bestätigen kann. Nicht nur die beiden, auch Patricia Schönherr (Schönherr Haus, Tirol) und Sylvia Pichler (Die Holzhackerin, Steiermark) sehen die soziale Verantwortung und die Wertschätzung der Mitarbeiter·innen als Um und Auf einer erfolgreichen Führung. 

 

WO DIE REISE HINGEHT

Gefragt nach ihrer Vision für den eigenen Betrieb, haben alle Mountain Hideaways-Gastgeberinnen eine klare Vorstellung. „Meine Vision ist es, einen authentischen und ehrlichen Tourismus zu betreiben und unseren Gästen die Bergwelt näherzubringen“, verrät Patricia Schönherr vom Schönherr Haus im Tiroler Stubaital. Und auch Sylvia Pichler, Die Holzhackerin, verfolgt ein klares Ziel: „Eine gute und gesunde Weiterentwicklung mit vielen Gästen, die all das, was wir ihnen bieten, wertschätzen und achten und deshalb gerne wiederkommen“. Für Karin Innerhofer von der Pergola Residence kommt neben diesen Faktoren noch die Gleichberechtigung und soziale Verantwortung als essenzieller Bestandteil für die nachhaltige Entwicklung des Betriebs hinzu: „Mir ist es ein Anliegen, meine Mitarbeiter unabhängig von ihrem Geschlecht gleichberechtigt zu behandeln und auch einen fairen Umgang untereinander zu fördern.“ Und für Magdalena Erlacher, Forsterhof, ist die Leitung eines Hotels eine große Chance, eigene Visionen und Werte einzubringen: „Ich verfolge eine klare Vision für unseren Betrieb, die auf mehreren wichtigen Säulen basiert: Exzellenz im Service, Nachhaltigkeit, kulturelle Authentizität und soziale Verantwortung.“

 

 

FEMALE HIDEAWAYS

VON FRAUEN GEFÜHRTE MOUNTAIN HIDEAWAYS